Erstaunlich viele Teilnehmer hatten sich zum Vielseitigkeitslehrgang mit Wolfgang Mengers am 7./8. September 2013 eingefunden. War es der Trainer oder war es die Anlage auf dem Hofgut Kreling die gelockt hat? Sicher beides den mit Wolfgang Mengers steht ein erfahrener Ausbilder zu Verfügung, der mit großen Erfolgen für sich Werbung machen kann. Schließlich konnte der Landestrainer für die Vielseitigkeitsreiter 1996 bei den olympischen Spielen in Atlanta die Deutschen Farben vertreten und errang mit der Mannschaft bei den Europameisterschaften in Luhmühlen 1997 die Silbermedaille, um nur zwei der herausragenden Erfolge aufzuführen.


Wolfgang selbst war erfreut über diese hohe Nachfrage, bei der noch nicht einmal alle Interessenten berücksichtigt werden konnten, die allerdings auch von Ländern rund um Rheinland Pfalz angereist waren. Mit 28 Teilnehmern kommt die Durchführung eines solchen Lehrganges schon an ihre Grenzen. Gruppen von vier Reitern sind gerade noch möglich, denn sonst werden die Pausen zu lang und die Pferde kühlen aus. Dem wirkte er außerdem mit kleineren Parcours entgegen, die alle Reiter immer in Trab hielten. Manche waren sichtlich überrascht und stolz, wie gut sie am Ende die Aufgaben meisterten, mit ein Erfolg von Wolfgang.

Angetan ist der Trainer von der Anlage selbst. Sie lässt keine Wünsche offen, dazu das freie Gelände, das auch längere Passagen ermöglicht und eine Vielzahl von Hindernissen unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade aufweist. Der Regen hatte den Boden weicher und federnder gemacht Wolfgang Mengersaber auch etwas rutschiger. Wer Stollen eingeschraubt hatte war im Vorteil. Das Gelände ist schon recht anspruchsvoll und enthält einige Herausforderungen, aber auch für die weniger routinierten Reiter gibt es ausreichend Passagen um in diesen Teil des Reitsports einzusteigen

Dr. Kreling hat seine Anlage für den Kurs wieder gern zu Verfügung gestellt, wobei er doch zugeben musste, dass ihm das Wetter schon einige Bauchschmerzen bereitet hat. Bewährt hat sich der Belastungsrasen, den er eingesät hat. Die Grasnarbe ist gut angewachsen und der Regen am Samstag konnte ihm nichts anhaben. Hindernisse lassen sich ja nicht so leicht wie auf dem Springplatz umstellen, aber trotzdem hat er einen Gabelstapler mitgebracht und doch einige Änderungen kurzfristig vorgenommen.

Viele der Teilnehmer sind angereist, um ihren Horizont zu erweitern, Sicherheit zu bekommen und vor allem Spaß zu haben und das ging voll auf. Wolfgang Mengers sorgte für eine entspannte Atmosphäre. Seine Anforderungen waren stets realistisch und auf die Möglichkeiten der Reiter abgestimmt. Die Freude über das Erreichte merkte man an den Kommentaren der Reiter.

Für die Pony Reiter war es eine gute Gelegenheit, vor dem Start für die „Goldene Schärpe“ noch eine Trainingseinheit einzulegen. Hier waren natürlich die Anforderungen an diese Reiter etwas höher, aber alle meisterten sie mit Bravour.

Wolfgang Mengers nutzte beide Tage für Geländeaufgaben und schenkte sich die Dressur, obwohl sie für ihn sehr wichtig ist, denn je besser ein Reiter in der Dressur ist, umso sicherer ist er auch im Gelände. Den ersten Tag nutzte er dafür aus, die Reiter und ihre Pferde kennen zu lernen, soweit er sie sowieso nicht schon kannte. Der zweite Tag brachte dann noch einige Steigerungen in den Anforderungen. Viele Reiter sind es gar nicht mehr gewohnt Naturhindernisse zu überwinden. Dabei war das früher viel üblicher, denn die bunten Stangen kamen erst später. Heute sucht man vergeblich nach Naturhindernissen. Welcher Verein verfügt noch über ein Billard und so manches Pulvermanns Grab ist vergraben worden. Dabei war die Aufgabe eines Billards, den Sprung in zwei Phasen zu teilen, erläuterte Wolfgang. Der Aufsprung entspricht der ersten Springphase über die Stangen, nach dem Aufsprung ein kurzer Moment der Sammlung auf dem Billard, gefolgt vom Absprung, also der Landephase über heute üblichen Stangen. Er ist der Ansicht, Naturhindernisse würden wieder kommen.

Wolfgang Mengers bedauert die fehlenden Startmöglichkeiten in Rheinland Pfalz. In den nördlicheren Ländern kann man fast an jedem Wochenende einen Vielseitigkeitsparcours angehen. Daher ist es schwierig für den Nachwuchs Fuß zu fassen, es fehlen die Turniere. Dabei gibt es sicher einige Anlagen, die sich für Einsteiger Turnier eignen würden, wie die Lehrgänge in Standenbühl zeigen, wo im Oktober der Landesverband für den nächsten Lehrgang eingeladen hat. Die Idee mobile Hindernisse anzuschaffen und zu verleihen könnte Vereine motivieren, der Sport lockt sicher viele Zuschauer an.

Eine gelungene Veranstaltung war die Meinung aller Teilnehmer, Zuschauer und von Wolfgang Mengers. Tolle Voraussetzung und für das Wohl der Besucher war ebenfalls gesorgt. Der Verein Rüsterbaum ließ den Kaffee nicht ausgehen und der Kuchen war lecker, kann ich selbst bestätigen. Wer wollte konnte einen Obolus in einen Kaffeebecker werfen und das wurde akzeptiert. Viele Reiter, die einmal andere Luft schnuppern und ihren Pferden eine Abwechslung gönnen wollten, reisten begeistert wieder ab. Es ist gut vorstellbar, dass bei mehr Startmöglichkeiten dieser Ausflug keine Eintagsfliege bleiben muss.

 

Dietmar Rodewald

11.09.2013

 f logo RGB Black 1024 300x300  logoinstagram
Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.