Lehrgang als Preis für gutes Reiten auf dem Hofgut Dr. Kreling

Ganz genau weiß man es wohl selbst nicht, aber dieser Springlehrgang vom 25. bis 27. Oktober 2013 wird wohl im nächsten Jahr das zehnte Mal wiederholt, meinte Dr. Kreling. Vor so langer Zeit schon hatte er die Idee, statt Schabracken, Decken oder anderer Utensilien, die Reiter immer brauchen, einen Springlehrgang auf dem Hofgut Kreling in Waldalgesheim anzubieten.

Belohnt werden damit Reiter für einen Sieg, den sie in einem Stil L oder M Springen errungen konnten. Dahinter steckt auch die Idee, dass die Reiter schon über das Einstieg Niveau hinaus sein sollten und vorzeigbare Leistungen  DSC0692HPerbracht haben. Da er als Tierarzt Reiter in Rheinland Pfalz und Hessen betreut, weitet sich das Einzugsgebiet auf diese beiden Länder aus. Somit waren etwa genauso viele Hessen wie Rheinland Pfälzer eingeladen. Insgesamt fördert er immer 16 Turniere in diesen beiden Landesverbänden, in diesem Jahr waren es sogar 18. Er hoffte, dass es vielleicht einer vergisst, damit der Ausbilder etwas Zeit zum Luftholen hat, aber am Ende waren doch 17 Reiter angereist.

Die Reiter können sich schon jetzt freuen, denn die Serie wird fortgesetzt. Da die Nachfrage sehr groß ist, könnte eventuell ein zweiter Springkurs dazu kommen, vielleicht eine Kategorie höher. Insgeheim spielt Dr. Kreling sogar mit dem Gedanken, das gleiche den Dressurreitern anzubieten, aber er gibt zu, dass ist noch nicht ganz ausgegoren.

Bis auf ein Jahr stellt sich immer Norbert Schmitt in die Halle und es ist ein langer Tag für ihn. Am Freitag von 15 bis 19 Uhr für jeweils vier Reiter eine Stunde. Am Samstag ab 08:30 Uhr bis 12:45, gefolgt von einem gemeinsamen Mittagessen. Danach die unvermeidliche Theorie, die unbedingt dazu gehört, zu der auch die sogenannten TT eingeladen sind. Die kommen gerne mit, denn beim Unterricht von Norbert Schmitt kann man etwas lernen und im  DSC0683hpReiterstübchen gibt es kalte Getränke, Kaffee und Kuchen oder belegte Brote/Brötchen. Die Freizeit darf nach dem Training nicht zu kurz kommen, die Jugendlichen ziehen meist einen Kinobesuch vor, die etwas älteren gehen lieber gemütlich essen.

Nach der Mittagspause am Samstag und während der Theorie wurden immer zwei Reiter/Innen zur Betreuung durch zwei Physiotherapeuten aus der Gruppe geholt, das besondere Schmankerl in diesem Jahr. Ihr Einsatz erfolgt genau auf die Reiter abgestimmt, jeweils etwa 20 Minuten pro Teilnehmer. Wahrscheinlich für die meisten eine ganz neue Erfahrung und hoffentlich auch eine Hilfe.

Abschluss am Sonntag von 9:30 bis 13:30 und dann verzieht sich die Karawane und den eigenen Reitern steht die Halle wieder zu Verfügung.

Etwas kritisch könnte der Hallenboden sein, der aus organisatorischen Gründen erst Stunden vor der Veranstaltung fertig geworden war. Genau gesagt hat man die Arbeiten morgens um 3 Uhr begonnen. Kenner ziehen hier vielleicht die Augenbrauen hochziehen, aber vor Beginn wurde die Halle693HP noch einmal kräftig gewässert und der Boden präsentierte sich in guter Form.

Erstaunlich der Andrang zu diesem Lehrgang. Sicher, durch die Übernahme der Kosten fällt die Entscheidung leichter, aber die Reiter sollten eigentlich so viel Eigeninteresse haben sich weiter zu bilden. Der Heimtrainer hat natürlich große Bedeutung und Einfluss, aber warum nicht einmal sich neue Anregungen holen. Es ist gerade bei den Springreitern schlecht nachvollziehbar, warum die angebotenen Lehrgänge des Verbandes nicht angenommen wurden und sogar in diesem Jahr ausfallen mussten. Vielleicht könnten sogar talentierte Reiter eine Art Patenschaft übernehmen. Sie engagieren sich sicher gern und können die Reiter sogar auf den Turnieren unterstützen, bei denen sie selbst an den Start gehen. Der Vorstand des Verbands wird sich sicher im Winterhalbjahr mit diesem Thema Ausbildung beschäftigen.

Obwohl Norbert Schmitt in der Wintersaison viele Lehrgänge hält, kommt er sehr gern nach Waldalgesheim. Er ist begeistert, was hier unter guten Bedingungen von Dr. Kreling realisiert wird. Bedauert hat er, dass wegen des anhaltenden Regens die Nutzung der Geländestrecke leider nicht möglich war.

689HPFür Norbert Schmitt dienen die ersten Stunden dazu, erst einmal Reiter und Pferde kennen zu lernen. Vielleicht gehört beim ersten Gespräch noch die Zielvorstellung der Reiter dazu. Dabei gibt es einige Wiederholungstäter, die gern zu Norbert Schmitt kommen und seine faire und menschliche Art mögen. Am folgenden Tag geht es dann um Distanzen und Kombinationen und der Sonntag schließt mit Parcoursspringen ab.

Viel Wert legt er auf die Gymnastizierung der Pferde, korrektes anreiten auf gebogenen Linien und im richtigen Tempo. Das ist ihm wichtiger als die Höhe der Sprünge. Selbst bei diesen scheinbar einfachen Anforderungen hat er schon genügend Arbeit. Seine Anforderungen sind korrekt, die Anweisungen gut nachvollziehbar und klar. Er lobt eher als das er tadelt, lässt schon mal Sprünge mehrfach wiederholen, bis eventuelle Schwierigkeiten beseitigt sind. Tipps gibt er gleich, wenn Schwierigkeiten entstehen. Er schaut nicht auf die Uhr, Kreling Schmittund wenn es sein muss, gibt es Nachhilfe nach dem offiziellen Stundenplan.

Die Basisarbeit ist ihm wichtig, das Tempo zu bestimmen, die richtigen Wege zu reiten, das Abschätzen der Distanzen vor und zwischen den Sprüngen. Er meint, man kann nur Abitur machen, wenn man die Grundschule erfolgreich besucht habe.

An dem neuen Hallenboden gab es nichts auszusetzen, keiner ist gerutscht, keine Löcher. Sicher wird er im Laufe der Zeit besser werden, aber er sah hier während des Lehrganges keine Schwierigkeiten. Man merkt es bei den Reitern, dass sie gern hier her gekommen sind. Wahrscheinlich warten sie schon auf das nächste Turnierprogramm und die von Dr. Kreling gesponserten Prüfungen, vielleicht werden sie ein Wiederholungstäter.

Dietmar Rodewald

29.10.2013

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