Im Vorfeld hatte niemand erwartet, dass der Reiterball im Jahre 2014 einen solchen Anklang finden würde. Der neue Veranstaltungsort war eine gute Entscheidung und auch die Jugend kam zu ihrem Recht in einer übervollen Riesling Lounge, die zur Disco Bar umfunktioniert wurde. Ein hervorragend organisierter Ablauf dazu einer bis ins Detail herausragenden Organisation machte diesen Reiterball sicher zu einem großen Ereignis gleich zu Beginn des neuen Jahres für unseren Verband. Dass es sehr früher  Sonntagmorgen wurde, bis die letzten nach Hause fuhren, spricht für den Ball.

In der Vorbereitung überrascht wurde der Vorstand, von der Mitteilung dass der Ball in diesem Jahr nicht wie bisher stattfinden würde. Der bisherige Organisator musste wegen zu großer Arbeitsbelastung absagen. Kleine Schrecksekunde, aber bei der nächsten Vorstandsitzung war man sich sofort einig, der Ball darf nicht sterben. Umgehend kamen Ideen auf dem Tisch und die wichtigste Entscheidung war einen neuen Veranstaltungsort zu finden.

Schon bei der Vorstandsitzung im September 2013 kristallisierte sich heraus, dass das „Hofgut Laubenheimer Höhe“ der passende Rahmen sein könnte. Einige hatten dort sehr gute eigene Erfahrungen gesammelt und die Räumlichkeiten waren sicher geeignet und ausreichend für den Reiterball. Also zog Klaus Colling zusammen mit Heinz Keim los, um erste Gespräche mit Herrn Barth zu führen.

Die Familie Barth sagte ohne zögern zu. Es ist ja nicht das erste Mal, dass Reiter auf die Laubenheimer Höhe gefahren sind. Die große helle 20x60 m Halle wurde unter anderem schon für Lehrgänge und Sichtungen der Reiter genutzt und am 12./13. April 2014 findet das nächste eigene Turnier hier statt. Ausgestattet mit diesen Erfahrungen sowie die professionelle Abhandlung offener Fragen machten deutlich, in der „Scheune“ sollte der Reiterball stattfinden und was etwas rustikal klingt, erwies sich als hervorragender Ort für solch ein Ereignis, mit einem besonderen Flair, festlich und elegant.

Die Vorbereitungen konnten anlaufen. Können wir bei den gleichen Eintrittspreisen bleiben? Welches wäre der beste Termin, auch für das Hofgut? Wo kann die Disco stattfinden? Sollen Ehrungen stattfinden oder soll es eine Tombola geben? Wo werden die Eintrittskarten gedruckt? Wie verläuft der Kartenverkauf? Welche Kosten könnten dem Verband entstehen und kann sich das der Verband leisten? Die Liste war lang.

Um viele Dinge musste sich der Verband allerdings keine Gedanken machen. Hier zeigte sich, dass man bei Profis gelandet war. Kapelle besorgen, Dekoration, Garderobe, Tischdecken, Veranstaltungsschutz hier nicht nötig, usw. Die Liste war ebenfalls lang und die Verantwortlichen des Verbandes atmeten auf, dass sie sich um diese Arbeiten nicht sorgen mussten. Es blieb auch so noch reichlich Arbeit und auf jeder Vorstandsitzung, selbst noch im Januar 2014, war der Ball ein Tagesordnungspunkt.

Zu diesen Arbeiten gehörten auch die Eintrittskarten. Ilona Kanne, von Kanne Graphischer Betrieb GmbH hatte sich schon im letzten Jahr um die Eintrittskarten gekümmert. Jetzt wurde es eng und Ilona noch im Urlaub. Gerade zurückgekommen ging sie sofort an die Umsetzung. Am Ball meinte sie, es war halt sehr knapp und es klang wie eine Entschuldigung. Dabei waren die Karten sehr gut gelungen und passten sogar zu diesem festlichen Rahmen.

Bereits bei den Rheinhessen Meisterschaften Anfang Oktober machte ein Aushang Werbung für den Ball am 11. Januar 2014. Eintritt 30 € einschließlich Buffet, Kapelle für die Tänzer und DJ für die Jugend. Kartenvorbestellung bis 5. Dezember durch Überweisung auf das Konto des Pferdesport Verbandes. Der Ball kam ins Rollen.

Aber der Ball kam nicht nur ins Rollen, er überrollte den Vorstand. Die Laubenheimer Höhe weiß, dass sie in der Scheune bequem so um die 200 bis 250 Gäste unterbringen kann. Auf der Ankündigung stand, bitte den Eintrittspreis auf das PSV Konto überweisen, den Beitrag vom 9. Oktober hatte wohl keiner gelesen. Dort war klar definiert, dass die Kartenbestellung über Klaus Colling laufen und die zeitgleiche Überweisung des Eintrittsgeldes auf das Konto des Verbandes erfolgen soll. Erstaunlich, dass der kleine Aushang von so vielen Reitern und Besuchern der Meisterschaft gelesen wurde, die detaillierte Information aber nicht.

Im Wissen um die Gästezahl von etwa 250 bis 300 Teilnehmern wurde diese Zahl doch sehr schnell überschritten und dann waren 350 Karten verkauft. Nach Abgleich und Rücksprache mit dem Schatzmeister Peter Bardong wurde festgestellt, dass zusätzlich 40 Karten bezahlt aber nicht über Klaus bestellt worden waren. Der hat sich wahrscheinlich erst einmal gesetzt, bevor er Anja und Christian Barth über die neue Entwicklung im Vorverkauf unterrichtete. Umso erfreuter konnte er schon auf der nächsten Vorstandsitzung verkündigen: Geht nicht gibt’s nicht, die Laubenheimer Höhe kann auch 390 Besucher verkraften. Ein Stück Skepsis blieb bei einigen der Vorstandskollegen, der Unterschied zwischen 250 und 390 erschien doch einigen recht groß.

Vielleicht kam deshalb der eine oder andere mit gemischten Gefühlen auf die Laubenheimer Höhe. Umso überraschter waren die ersten, die für die Vorbereitung des Balles den Saal betraten. Fein säuberlich und festlich geschmückt zeigte sich die Scheune. Gemütliche Beleuchtung machte den Raum anheimelnd. Überall gezielter Personaleinsatz um die letzten Kleinigkeiten zu richten. Die Chefin Anja Barth trat den Vorstandskollegen gelassen entgegen, kein Zeichen von Nervosität. Der Chef des Saales hatte seine Mannschaft um sich versammelt, etwas über 20 Damen und Herren, um ihnen letzte Anweisungen zu geben. Geht nicht, gibt’s nicht war wieder seine Antwort auf eine Frage aus dem Kreis der Helfer.

Wie bereits im vorigen Jahr wurde mit Bildern das vergangene Jahr Revue passieren lassen. Simone Weil hatte die Bilderschau zusammengestellt und bemühte sich jetzt auf der Tribüne mit dem Beamer. Zwei kleine Teller brachten den Projektor in die richtige Richtung, damit die Bilder von allen Plätzen gut zu sehen waren. Der erste Teil zeigte den Vorstand mit aktuellen Aufnahmen, mit Fotos aus deren sportlichen Vergangenheit gemischt. Zum Teil auf dem Pferd oder auf dem Kutschbock. Im späteren Teil des Abends erinnerten Aufnahmen an die sportlichen Erfolge der Reiter und Fahrer, ebenfalls von Simone in einer Bilderschau perfekt zusammen getragen.

Schon vor Eröffnung des Saales standen die ersten Besucher vor der Tür, der offizielle Einlass war aber erst um 19 Uhr. Dann strömten die Gäste in den Saal. Die jungen Damen konnte man nicht wiedererkennen. Die gewohnte Reitkleidung durch festliche Garderobe getauscht. Statt Stiefel hochhakige Pumps, für manche noch etwas ungewohnt. Gegen 1 Uhr Nachts sah man eine der jungen Damen vor dem Ballsaal schnell zum Parkplatz laufen, barfuß und mit den Schuhen in der Hand. Es war ganz schön kalt.

Aushänge mit den Namen der Vereine oder Personen erleichterten, zusammen mit einem Hallenplan, die Suche nach den Plätzen, hier hatte Melanie Colling einige Stunden Fleißarbeit geleistet. Bändel in rot und weiß wurden am Handgelenk befestigt. Rot und 20 € für alkoholische Getränke, weiß und 10 € für nicht alkoholische. Damit war der finanzielle Teil erledigt, es gab keine Überlegung, bestelle ich noch eine Flasche Wein oder nicht, „all inclusive“. Es zeichnete sich im Laufe des Abends als sehr positiv ab. Im Vorderbereich des Saales fanden sich immer wieder Gruppen ein. Hier war Platz, die Musik nicht zu laut und vor allem die Getränke im direkten Zugriff. Kommunikation pur.

Auf den Tischen stand bereits ein Vorspeiseteller a la Küchenchef und nicht jeder konnte den leckeren Teilen lange widerstehen. So wie sich so mancher Teller leerte füllte sich der Saal. Ein Teil der Gäste war auf der Empore untergebracht, vielleicht nicht ganz so nah am Geschehen, aber mit dem besten Überblick und natürlich mit einem eigenen Buffet.

Die Kapelle begann mit Unterhaltungsmusik, während sich der Saal immer mehr füllte. Kurz nach 20 Uhr schnappte sich Fritz Müller das Mikrofon um die Gäste zu begrüßen. Es war eine kurze Ansprache die mit dem wichtigen Satz endete: Das Buffet ist eröffnet.

Etwa 300 Besucher waren es in Wörrstadt im letzten Jahr. Nicht auszudenken, welche Schlagen sich vor dem Buffet gebildet hätten bei fast 400 Gästen. Keine Probleme hier. Auf der Bühne war ein Buffet aufgebaut, ein weiteres auf der Empore und noch zwei Ausgaben im Eingangsbereich des Saales. Nur die Schwierigkeiten, was nehme ich, verzögerten den Ablauf, aber die befürchteten langen Schlangen blieben aus. Gebratenes Schweinefilet , geschmorte Ochsenbäckchen mit Marktgemüse und Kartoffelplätzchen, Gebraten Poularden Brust mit geschmolzenen Kirschtomaten und Rosmarin Kartoffeln, Penne mit Pesto und Käsespänen und Pangasius Filet gehörten zu den Hauptgerichten. Beerengrütze, Kirschenmichel mit Vanillesauce, Mini Kreppel und Schokoladenmousse mit eingelegten Birnen standen auf dem Nachspeise Buffet.

Als erstes verschwand das Buffet auf der Bühne und machte Platz für die Tänzer. Die Kapelle stellte ihr Programm um, wurde aber zum Glück nicht zu laut, so dass für die Gäste im Saal immer noch die Gelegenheit war, sich zu unterhalten. Vor der Garderobe im Außenzelt der Treffpunkt für die Raucher mit einem weiten Blick in das nächtliche Rheintal bis nach Frankfurt. Allein diese herrliche Aussicht veranlasste etliche Besucher zumindest kurzzeitig die kalte Nachtluft zu ignorieren und den Ausblick über der Stadt zu genießen.

Wie im vergangenen Jahr lieferten die Voltigierer aus Ebersheim eine gekonnte Schau ab, durch viel Beifall unterbrochen. Alexandra Dietrich hatte die Gruppe mitgebracht, die mit Tanzeinlagen begeistern konnten. Dann ging es weiter auf dem Holzpferd. Gut dass die Halle so hoch ist, denn drei Voltigierer übereinander strebten ganz schön in die Höhe. Die Zuschauer hielten manchmal den Atem an, aber gekonnt landeten die jungen Damen sicher wieder auf festem Boden.

Sicher auf dem Boden waren die Jugendlichen bei der Disco in der Riesling Lounge, denn es war so voll, dass keiner umkippen konnte. Fotografieren nur mit hochgehaltener Kamera über die Köpfe hinweg. Ausgelassene Stimmung, Tanzen nur auf der Stelle möglich. Die dadurch entstandenen Lücken im Saal waren offensichtlich.

Es war gewohnt spät geworden, bis die letzten Gäste den Heimweg antraten. Insgesamt ein toller Abend, wie man immer wieder von Besuchern hören konnte. Eine echte Aufwertung des Balles, in einem festlichen Rahmen mit einem reibungslosen Ablauf. Zur vorgerückten Stunde war zu erfahren dass die Planung für 2015 bereits angesprochen wurde. Der Ort für den Reiterball wurde ebenfalls schon festgelegt, nur der Termin wird sich ändern der 11. Januar ist dann ein Sonntag.

 

Dietmar Rodewald

14.01.2014

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